Bartagamen, auch liebevoll von ihren Haltern "Bartis" genannt, sind Echsen der Gattung Pogona,
die in Australien beheimatet sind. Bartagamen unterteilen sich in 8 verschiedene Unterarten,
die jeweils in unterschiedlichen Regionen Australiens vorzufinden sind.
Die hier zum Kauf angebotenen Bartagamen sind meistens Nachzuchten der Gattung Pogona vitticeps,
seltener handelt es sich auch um Pogona henrylawsoni (Zwergbartagamen).
Tiere von Pogona vitticeps, die im östlich-zentralen Teil Australiens vorzufinden sind, werden etwa
einen halben Meter lang, wovon etwas mehr als die Hälfte der Schwanz ausmacht.
Die Grundfärbung ist häufig grau-braun, aber sie kann auch auffälliger sein, insbesondere bei Farbzüchtungen. Die obere Körperseite weist oftmals eine rautenförmige Musterung auf. Der Schwanz ist mehr oder weniger gebändert. Die Unterseite variiert von grau bis weiß, manchmal ist auch dort eine Musterung zu erkennen.
Die kennzeichnende Kehltasche, der sogenannte Bart, den die Bartagame zur Verteidigung oder zur Balz sehr weit aufblähen kann, gibt dem Tier seinen Namen.
Ein weiteres prägnantes Merkmal sind ihr dreieckiger stacheliger Kopf und die unterschiedlich großen Stacheln an ihren Flanken. Die Stacheln dienen dem einzigen Zweck, einem Gegner vorzutäuschen, dass man ihn damit verletzen könnte und ihn dadurch in die Flucht zu schlagen. Zusätzlich können Bartagamen ihren Körper sehr stark verbreitern und wirken so noch größer und furchteinflößender.
Wie alle Reptilien sind auch die Bartagamen wechselwarme Tiere, d.h. sie können nicht, wie z.B. der Mensch, ihre Körpertemperatur konstant aufrecht erhalten, sondern sind dabei auf externe Wärmequellen angewiesen. Ihr Körper kann sie bei der Wärmeaufnahme aber effektiv unterstützen. Zum einen können sie die Aufnahmefläche der Haut vergrößen, indem sie den Körper abflachen und gleichtzeitig verbreitern.
Desweiteren können sie mit Hilfe ihrer melaninhaltigen Hautzellen die Haut partiell oder auch komplett dunkel verfärben. Dunkle Farbe begünstig zusätzlich, wie jeder weiß, der im Sommer schon mal schwarze T-Shirts getragen hat, die Wärmeaufnahme. Zum Sonnen begeben sich Bartagamen gerne auf erhöhte Plätze, z.B. Felsen oder Baumäste. Zu finden sind Bartagamen in sehr trockenen Regionen mit karger Vegetation. Dazu zählen Steppen, Halbwüsten, aber auch lichte Trockenwälder. Sie finden dort Temperaturen von etwa 25° C an kühleren Stellen bis zu ca. 55° C an sonnenexponierten Plätzen vor.
Wenn man eine Bartagame in Australien antrifft, dann ist sie meistens die einzige in ihrem Territorium. Das liegt daran, dass Bartagamen Einzelgänger sind. Probleme treten insbesondere dann auf, wenn zwei männliche Bartagamen aufeinandertreffen. Dann kann es, wenn keines der Tiere die Flucht antritt, zu blutigen Revierkämpfen kommen. Da die Tiere sich in einem Terrarium nicht aus dem Weg gehen können, funktioniert dort nicht die Vergesellschaftung mehrerer männlicher Tiere. Andere Kombinationen (z.B. zwei Weibchen) in einem entsprechend großen Terrarium hingegen sind möglich, aber nicht notwendig.
In der Paarungszeit fallen die Männchen durch starkes Kopfnicken und Schwarzfärben des Bartes auf. Das ist ihre Art, den Weibchen zu imponieren. Bartagamen sind eierlegende Tiere. Die Gelege vergräbt das Weibchen im Boden. Die Jungtiere sind anschließend völlig auf sich allein gestellt.
Bartagamen weisen ein Repertoire an verschiedenen Verhaltensmustern auf, die zur sozialen Interaktion eingesetzt werden. Am häufigsten beobachtet man das Kopfnicken, was Dominanz ausrückt und das sogenannte Winken, das meistens zur Beschwichtigung ranghöherer Tiere eingesetzt wird.
Bartagamen sind omnivore Tiere, sie ernähren sich sowohl von pflanzlicher (Gräser, Kräuter, Samen, Früchte...) als auch von tierischer Kost (Insekten, Spinnen, kleine Säugetiere). Bei einem Jungtier überwiegt noch der tierische Anteil, während bei adulten Tieren hauptsächlich Pflanzen auf dem Speiseplan stehen. Bartagamen sind Ansitzjäger: Sie bleiben auf ihrem Platz und warten, bis sie ein Beutetier entdecken und jagen es dann.