Das wichtigste Sinnesorgan der Bartagame ist das Auge. Damit können sie Beutetiere bereits aus großer Entfernung sehen.
Es dient ihnen aber auch zum Schutz vor Gefahren, um Fressfeinde frühzeitig zu sehen. Besonders Bewegungen können sie gut wahrnehmen. Da die Augen an den Kopfseiten sitzen, haben
Bartagamen frontal einen toten Winkel: Wenn man ihnen z.B. ein Salatblatt direkt vor die Nase hält, sehen sie dieses nicht. Man muss es
also schon weiter weghalten oder seitlich vor die Augen halten, damit sie es erkennen können. Wenn eine Bartagame etwas mit den Augen fixiert, kann man
das daran sehen, dass sie ihre Pupillen zusammenzieht. Im Unterschied zum Menschen verfügen Bartagamen über ein drittes Augenlid. Diese wird
auch als Nickhaut bezeichnet. Diese kann zum Schutz über die Augen geschoben werden.
Das dritte Auge
Am Anfang habe ich mich gewundert, warum die Bartagamen oben in der Mitte auf dem Kopf eine anders aussehende Schuppe haben. Später
war ich dann ganz überrascht, zu lesen, dass Bartagamen über ein zusätzliches Sinnesorgan verfügen: das dritte Auge. Dieses wird auch als Scheitelauge
oder Parietalauge bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Art "Lichtsensor". Welchen Stellenwert dieses Sinnesorgan bei Bartagamen hat, kann
man nur vermuten. Möglich wäre, dass sie darüber den Tages-/Nachtrhythmus und Jahreszeitenwechsel feststellen. Vorstellbar wäre aber auch,
dass sie dadurch von oben nahende Fressfeinde ausmachen können, die sie mit ihren Augen nicht wahrnehmen können.
Ohren
Ich habe schon häufig von Bartagamen-Haltern gehört, dass sie glauben, dass Bartagamen nicht hören können. Das stimmt aber
garantiert nicht. Jedoch kann man das Trommelfell der Bartagamen direkt sehen. Sie verfügen also über keine Ohrmuschel, die die Geräusche verstärkt.
Ihr Gehör ist daher vermutlich nicht sonderlich gut ausgeprägt. Sie scheinen sich auch nicht so schnell durch lautere Geräusche aus
der Ruhe bringen zu lassen. Jedoch scheint es so, als ob sehr tiefe Töne besser wahrgenommen werden als hohe. Daher sollte man es z.B. vermeiden in der Nähe
der Bartagamen den Bass aufzudrehen.
Nase
Über dem Maul der Bartagame, befinden sich an beiden Seiten zwei kleine Nasenlöcher. Leider konnte ich keine Informationen finden, wie
stark der Geruchssinn ausgeprägt ist. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass er besonders wichtig ist. Interessant ist,
dass Bartagamen auch regelmäßig das Nasenloch mitsamt Nasengang häuten. Das Häutungsstück sieht schlauchförmig aus.
Jacobsonsche Organ und Zunge
Ein weiteres wichtiges Sinnesorgan der Bartagame ist das Jacobsonsche Organ oder Vomeronasales Organ. Dieses befindet sich im Mundhöhlendach
der Bartagame und dient als Empfänger für Duftstoffe. Wenn Bartagamen sich in einer neuen Umgebung befinden, sieht man häufig, dass sie viele Stellen kurz mit der Zungenspitze berühren (Züngeln).
Auch bei Artgenossen oder unbekanntem Futter machen sie dies. Mit der Zunge, die an der Zungenspitze zwei kleine "Zipfel" hat, transportieren sie die aufgenommen Duftstoffe über einen Kanal zum Jacobsonschen Organ. Es ist also
gewissermaßen ein weiteres Riechorgan. Die Zunge ist fleischig und relativ lang. Dadurch, dass sie ein wenig klebrig ist, können Futtertiere
besser haften bleiben.