Bei Bartagamen ist es zwar ziemlich einfach, das Geschlecht durch Betrachtung der Schwanzunterseite zu bestimmen, aber leider bei Jungtieren mit einem großen Fragezeichen verbunden. Erkennt man die Wölbungen der Hemipenistaschen, so kann man sich auch bei jungen Tieren ziemlich sicher sein, dass es sich um ein Männchen handelt. ABER: Sieht man keine Wölbung bzw. nur eine trapzeförmige Erhebung, deutet das zwar auf ein Weibchen hin, aber es kann auch schlichtweg sein, dass die Hemipenistaschen beim Männchen noch nicht so ausgeprägt sind oder sich sogar als Weibchen tarnt, wenn es mit einem anderen Männchen gehalten wird. Obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tatsächlich um ein Weibchen handelt, mit zunehmendem Alter des Tieres steigt, kann man erst 100% sicher sein, wenn die Bartagame Eier gelegt hat.
Trotz allem läßt sich mit folgender Vorgehensweise eine vorsichtige Prognose wagen: Man setzt das Tier vor sich und biegt den Schwanz vorsichtig in Richtung Kopf (Vorsicht: nicht weiter als 90°, sonst könnte was brechen).
Hat man nun ein Männchen vor sich, so sollten die beide Wölbungen der Hemipenistaschen oberhalb der Kloake zu sehen sein. In der Mitte ist eine Vertiefung.
Bei einem Weibchen ist entweder alles flach oder aber eine trapezförmige Erhebung direkt über der Kloake zu erkennen.
Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass auch anhand der Femoralporen eine Geschlechtsbestimmung möglich ist. Die Femoralporen sehen aus wie kleine Pickelchen, die sich an den Innenseiten der Oberschenkel befinden. Diese sind normalerweise beim Männchen größer und dunkler als beim Weibchen. Um von den Femoralporen auf das Geschlecht zu schließen, bedarf es aber einiger Erfahrung. Außerdem haben auch manche Weibchen recht ausgeprägte Femoralporen, so dass es hier schnell zu falschen Schlussfolgerungen kommen kann.